Canon EOS 300D Nimargehäuse von: unterwasserstempel.at

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Ivo
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Canon EOS 300D Nimargehäuse von: unterwasserstempel.at

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Erfahrungsbericht Nimar Canon EOS 300D Gehäuse
Autor: Hannes Fischer (Mitgliedsname taucherstempel.at)



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Das Nimar Gehäuse besteht aus Polycarbonat, ähnlich den Olympus und Ikelite Gehäusen. Die Stärke beträgt ca. 1cm. Es ist ein Standardgehäusetyp, in das viele Arten von Kameras eingebaut werden können. Zurzeit sind das auf der digitalen Seite die Canon 300D und 20D, sowie Nikon D70 und meines Wissens nach auch die D100.
Die Übertragungen werden auf Kundenwunsch gefertigt, nach Intervention sind nun sämtliche Übertragungen vorhanden. Zuvor wurde nämlich Bei der Auslieferung vergessen, die Blendewahl zu belegen. Die Handhabung der Blendenwahl Unterwasser ist extrem unpraktisch: Taste drücken und gleichzeitig Wahlrad bedienen. Die Kritik ist hierbei allerdings nicht bei Nimar, sondern bei Canon zu suchen.
Das Gehäuse wird mit einem Standardplanport für das 18-55mm Zoom geliefert, wobei Objektive mit einer max. Länge von rund 8,5 cm unterzubringen sind (ein altes 28-105 hatte Platz, das Neue nicht mehr). Es sind darüber hinaus weitere Plan- und Domeports erhältlich. (siehe www.nimar.it).


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Leider gibt es weder für Geld, noch gutes Zureden, eine Zoomfunktion. Evtl. bietet Gun-Lux eine passende Lösung an? Ab Werk Italien ist eine Zoomübertragung jedenfalls nicht zu bekommen.

Kameraeinbau
Die Kamera wird zum Einbau auf einen Kunststoffschlitten geschraubt, somit hat sie immer die gleiche Position im Gehäuse, wobei die Angelegenheit etwas filigran ist (rutscht ein bisschen hin und her, ca. 2 mm), aber nicht weiter tragisch. Speicherkarten und Objektivwechsel gestalten sich so sehr einfach. Die Kamera muss lediglich zum Entnehmen des Akkus abgeschraubt werden, was aber bei der Leistung des Akkus kein Problem darstellt.


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Ein kleines Problem ergibt sich beim Kameraeinbau in Bezug auf den internen Blitz der 300D: Am Besten man lässt ihn leicht geöffnet, da er sonst vorne am Gehäuse ansteht. Sobald ein Blitzschuh montiert ist blitz der interne Blitz sowieso nicht und ist damit deaktiviert.
Gewöhnungsbedürftig sind die Schnellspanner, mit der die hintere Abdeckplatte an das Gehäuse gepresst wird. Das sieht unprofessionell aus - aber die Form des Gehäuses ist aus dem Jahre Schnee, und das System tausendfach aus der analogen Fotografie bewährt.
Der Port lässt sich durch eine Linksdrehung (Bajonett) und entsprechendem Anziehen aus dem Gehäuse nehmen. Beim ersten mal hab ich mir fast in die Hosen gemacht, so schwer ging das. Aber mit ein Bisschen Silikonunterstützung ging es dann leichter). Unterwasser ist das Gehäuse positiv - und das nicht zu knapp – ich denke rund 500g sind es (zwei Bleistücke von Olympus in das Gehäuse eingelegt - viel platz da drinnen - machten das Ganze "handlicher", sprich neutraler).

Durchführungen / Verarbeitung
Wie zuvor erwähnt sind alle Funktionen bedienbar, auch die Unwichtigen. Eigentlich braucht man bei der 300D nur die Blende, Verschlusszeit, Displaybeleuchtung, Auslöser, Moduswahlrad und on/off, vielleicht noch Whitebalance und die Jump Taste. Alle Anderen habe ich stillgelegt (Kunststoffkontakte auf der Innenseite entfernt - damit man nicht drücken kann). Die Durchführungen sind grundsätzlich korrekturbedürftig – heisst: Man baut es ein und der Kunde muss selbst adaptieren. Etwas technisches Verständnis und Bastelkünste vorausgesetzt, lässt sich das auch bewerkstelligen, aber wenn Druckknöpfe zu lang geraten und dadurch immer gedrückt sind und somit die Kamera mehr oder weniger lahm gelegt wird, ist es mangelhaft. Wenn man jedoch die knöpfe nach eigenen Bedürfnissen in der Länge gekürzt hat, funktioniert alles wunderbar (soll heißen - man nehme innen die Kunststoffknöpfe herunter, die zu lang geraten sind). Ab 20 Metern Tiefe sind die Knöpfe allerdings schwer zu bedienen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass das Gehäuse doch ein gewaltiges Innenvolumen hat, die Luft komprimiert wird, die Knöpfe angezogen werden und die Rückdrückfedern etwas zu schwach sind.


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Blitzanschluss
Standardmäßig ist ein Nikonos III Anschluss bereitgestellt. Man muss sich nur mehr einen Blitzschlitten mit Mittenkontakt im Fachgeschäft (ca. 15 €) kaufen und anstecken - fertig. Nikonos V Anschluss kostet rund 150 € Aufpreis (eigentlich ein Witz) und Canon S6 gibt es nicht.


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Support
Auf Anfragen antworten die Italiener schnell, fühlen sich aber auf den Schlips getreten, wenn man ihnen mitteilt, dass Ihnen ein Fehler unterlaufen ist (Verstellmöglichkeit der Blende vergessen). Anfragen müssen auf Englisch durchgeführt werden.

Fazit
Das Gehäuse ist sicher eine Option für Jemanden, der sich in der Spiegelreflexfotografie versuchen möchte und nicht gleich mal 2000 € ausgeben möchte, so habe ich das gehalten.
Bei einem Preis ab Werk Italien von rund 550-600 € ist auch nicht wirklich was verhauen. Denn man kann es bei den Preisen fast so halten, dass man ein Gehäuse für Makro und eines für Weitwinkel hat. Für einen Hobbytaucher, der Schnappschüsse machen möchte und seine gute Reflex mit Unterwasser nehmen möchte ist das Gehäuse einfach ein Hit. Für den Profi würde es vielleicht sogar auch ausreichen können in manchen Bereichen, aber schon alleine der fehlende Sucher (nicht mal ein Hilfssucher ist verfügbar) macht das zu Nichte.



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Geschrieben von unterwasserstempel.at

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